Prof. Dr. Alexander Reinefeld

Auf dem Weg zum globalen "Information Power Grid"

Die Synthese von schnellen Weitverkehrsnetzwerken und verteilten Höchstleistungsrechnern bildet eine technische Infrastruktur, auf deren Basis den Anwendern in Forschung und Industrie Supercomputer-Rechenleistung "on demand" zur Verfügung gestellt werden kann. In Analogie zu unseren heutigen Stromnetzen werden die künftigen Rechen-Netzwerke im Amerikanischen als "Information Power Grid" bezeichnet.

In diesem Vortrag geben wir einen Überblick über die wichtigsten weltweiten Grid-Projekte (Globus, Legion, Condor, Unicore, u.a.) und stellen eigene Ansätze zur kooperativen Betriebsmittelverwaltung in verteilten Supercomputer-Systemen vor: eine graphenorientierte Ressourcen-Spezifikationssprache, Methoden zum Mapping und Scheduling verteilter Supercomputer-Anwendungen sowie eine Softwarebibliothek zur Prozeßkommunikation zwischen PVM, MPI u.a.

Abschließend berichten wir über einige Projekte, in denen unsere Software-Werkzeuge im industriellen Kontext für verteilte CFD-Berechnungen und im Arzneimitteldesign eingesetzt worden sind.



 
Referent:  Prof. Dr. Alexander Reinefeld,
           Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB) und
           Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin

Zeitpunkt: Freitag, 28. April 2000, 14 Uhr c. t.

Ort:       HS 3 der Universität Klagenfurt


Alexander Reinefeld studierte zunächst Physik an der TU Braunschweig und anschließend Informatik an der Universität Hamburg und an der University of Alberta (Edmonton, Kanada). 1982 schloß er das Studium mit dem Diplom in Informatik ab und im Jahr 1987 promovierte er zum Dr. rer. nat., beides an der Universität Hamburg. Er verbrachte zwei einjährige Forschungsaufenthalte in Edmonton.

Von 1983 bis 1987 arbeitete Herr Reinefeld als wissenschaftlicher Mitarbeiter und von 1989 bis 1992 als Hochschulassistent an der Universität Hamburg. In den dazwischenliegenden Jahren (1987-90) sammelte er Industrie-Erfahrung als Unternehmensberater in den Bereichen Systemanalyse, Datenbanken und Compilerbau.

1992 wechselte Herr Reinefeld als geschäftsführender Leiter an das Paderborn Center for Parallel Computing (PC2), das er maßgeblich als überregionales wissenschaftliches Institut der Universität Paderborn mit aufgebaut hat.

Seit 1998 leitet Herr Reinefeld den Bereich Computer Science am Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin (ZIB). Diese Aufgabe ist verbunden mit einer Professur für Parallele und Verteilte Systeme am Institut für Informatik der Humboldt-Universität zu Berlin.

Alexander Reinefeld ist Mitglied der Gesellschaft für Informatik, des ACM, der IEEE Computer Society und des Deutschen Hochschulverbands.